Wahrheit und Legende über die Entstehung des Fleckens Bücken
Der Flecken Bücken verdankt seine Entstehung ursprünglich einem kirchlichen Akt: Die Gründung geht in das Jahr 882 zurück. Damals wurde durch den Erzbischof Rimbert zu Bremen das Stift zu Bücken als Missionszentrum gegründet. Bücken war ein Zufluchtsort für die Kirchenherren der Hansestadt, wenn ihnen einmal in Bremen „der Boden unter den Füßen zu heiß“ wurde.
Der heutige Ortsteil Altenbücken wurde bereits 860 urkundlich erwähnt. Um 1200 war das Stift durch zahlreich Schenkungen und Zuwendungen einer der reichsten Steuereinnehmer im norddeutschen Raum. 1413 verliehen die Grafen von Hoya in einem Freiheitsbrief dem Ort die Fleckenrechte. Seit 1974 ist Bücken Teil der Samtgemeinde Grafschaft Hoya.
Es gibt über die Stiftsgründung der Bücker Kirche eine Legende, die durch die Bronzeplastik des Bildhauers Frijo Müller-Belecke auf dem nahegelegenen Marktplatz dargestellt wird. Die aus Bronze gestaltete Plastik Esel mit Mönch wurde 1982 anlässlich der 1100-Jahrfeier des Fleckens Bücken aufgestellt. Sie gilt außerdem als „Kunst im öffentlichen Raum“.
Nach dieser Legende haben sich die Mönche, die den Standort der Kirche bestimmen sollten, von Gott ein Zeichen erbeten. Dort, wo der mitgeführte Esel sich „bücken“ und niederlassen würde, da wollten sie die Kirche bauen. Als das Tier sich aber in der „Wüsteney“ niederlassen wollte, zogen sie es weiter, bis es sich an der Stelle „bückte“, wo heute die Stiftskirche steht.
Die wahrscheinlichere Herkunft des Namens Bücken dürfte aber eher aus dem altdeutschen Wortschatz der damaligen Zeit stammen.
Das Wort „Gebuck“ bedeutete Hecke, Verhau oder Landwehr, wie etwa im Ausdruck ein „gebucke um die burgh“: Auf den Wall zwischen zwei Gräben pflanzte man eine Hainbuchenhecke, deren Zweige gebogen und verflochten zu einem undurchdringlichen Hindernis verwucherten.
Die Intensivbildung zum Verb „biegen“ war damals „bucken“ bzw. „bicken“ und wurde später durch einen Umlautbildung zu „bücken“.